Mittwoch, 24. Februar 2010

20) Die Vorstadt St.Petri-Margarethen



"Die Vorstadt St.Petri ... hat ihren Namen von der Kirche ...hat 95 Häuser und einen Gasthof ..." lesen wir bei Altenburg und weiter ".. die Vorstadt St.Margarethen führt den Namen vom Hospital St.Margarethen .. und hat 79 Häuser ..."
Die Petri-Vorstadt reichte von der Rosenstraße bis zur Schaffentorstraße und St.Margarethen von dort bis zum Burgtor.
Nachdem die Kirche von St.Margarethen verschwand, war die Petrikirche für beide Vorstädte zuständig und heute wird eigentlich nur noch von der Petri-Vorstadt gesprochen.
Eigentlich war auch die Petri-Vorstadt eine Neuschöpfung, denn erst 1356 löste die neue Petrikirche die ältere Johanniskirche am Blobach ab.
Auch das frühe Zentrum der Margarethen-Vorstadt am Plänchen gibt einige Rätsel auf. Hier an der früher wichtigen Gabelung zweier Straßen nach Westen und Norden wurde ein Feudalhof der Herren von Langula vermutet, zu dem anscheinend auch eine Andreaskirche gehörte.


Nach der ersten "Volks- und Armenschule" im Jahre 1833 auf dem Bauhofe, entstanden bald auch in den Vorstädten neue Volksschulen. Die 1838 gebaute Petrischule am oberen Petristeinweg, wurde dann 1894 durch den Neubau am Petriteich abgelöst.







Die Vorstadt Petri-Margarethen entwickelte sich ebenfalls weiter; erst im früheren Kräuterviertel zwischen Ammerstraße und Harwand und dann bald auch über die frühere Stadtmauer hinaus.
Neue Straßen entstanden und alte, wie der Rimbach und die Kielingsgasse wurden umbenannt.
Die früheren Fischteiche - Petriteich, Pfortenteich und Burgteich - waren trockengelegt worden und anstelle der kleinen Gartenhäuser standen jetzt vom Petriteich bis an die Burg neue, teilweise repräsentative, Wohnhäuser.
Nachdem 1895 das städtische Krankenhaus - das frühere Margarethen-Hospital - teilweise abgebrannt war, entstand hier an der Burg im Jahre 1915 die neue Knabenmittelschule.
1937 wurde das Gemeindehaus von St.Petri-Margarethen am Petriteich fertiggestellt.
Damals entstanden hier auch die neuen Grünanlagen, während die Anlagen an der Burg schon Ende des 19. Jahrhunderts angelegt worden waren.






Die Ammerstraße und der Alte Blobach - an dessen Ende das frühere Kaisertor lag - verloren anscheinend im Mittelalter an Bedeutung, denn beim Bau der inneren Stadtmeuer um 1200, führte kein Tor zu den früher wichtigen Ausfallstraßen. Wahrscheinlich gewann die Ammerstraße erst nach dem Bau der Ammerbrücke wieder an Bedeutung, denn jetzt wurde auch die ehemalige Eselspforte zum Pfortentor erweitert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann das bisherige Gartenland im Kräuterviertel intensiever bebaut und an der Harwand,im Johannistal und an der Johannisstraße entstanden mehrere Industriebetriebe.









Ab 1914 erfolgte dann auch die Bebauung am Wendewehr und ab 1918 an der Landstraße nach Ammern mit den ersten Häusern der Siedlung "Sachsenland".
Hier entstanden dann weitere Straßen, bis der Ausbau der Sachsensiedlung im Jahre 1938 mit den sogenannten "Volkswohnungen" vor Ammern sein Ende fand.







Rechts und links der Hollenbacher Landstraße entstanden mehrere Gartenanlagen und auch die neuen Straßen im Ölgraben hatten überwiegend eine offene Bebauung.
Anders dagegen die Mittelstraße und die Tonbergstraße, an denen schon um 1900 eine geschlossene Bebauung erfolgte. Dafür gab es dann reichlich Gärten an der Breitsülze, die sich an den Berghängen entlang zum Schützenberg schlängelte.









An der Johannisstraße, im Mittelalter die Ausfallstraße vom Frauentor zum Hessenweg, führte dann die Breitsülze seit 1292 zur Oberstadt.
Auch hier erfolgte erst Ende des 19. Jahrhunderts eine Bebauung über die äußere Stadtmauer hinaus.
Dafür steht in der alten Vorstadt an der Ecke Zinkengasse das älteste Vorstadthaus ..., das allerdings schon sehr lange auf eine Rekonstruktion wartet.
Am anschließenden Blobach hat man dann einen schönen Blick auf die alte Stadtbefestigung, wo zwischen Frauentor und Rabenturm das 1952 geschaffene Thomas-Müntzer-Denkmal steht.



















Übrigens -,
als "Rimbach" wurde zu Altenburgs Zeiten der untere Teil des heutigen Petristeinwegs bezeichnet und die "Kielingsgasse" war die heutige Schaffentorstraße.
Das Schaffentor ist wie das Ammertor und die äußere Stadtmauer an der Harwand längst verschwunden. Nur das Äußere Frauentor steht heute noch als letzter Zeuge der äußeren Stadtbefestigung.

1 Kommentar:

  1. Könnten ruhig noch schöne alte Bilder sein von unseren schönen Mühlhausen.Gibt doch eine Menge toller alter Bilder

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