Sonntag, 14. August 2011

94) 50 Jahre Mauer ..

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.. der 13. August ...

.,, Smiley meint zwar, daß zu diesem Thema in diesen Tagen, zu fünfzig Jahren Mauerbau, ausreichend in Presse und Funk berichtet wird ...., trotzdem lockt das Thema auch mal zu einem geschichtlichen Rückblick zur Geschichte des Mauerbaues die ja bis in biblische Zeiten reicht.

Babylon Ischtartor
So wurden laut Altem Testament schon die Mauern von Jericho mit Gottes Hilfe zum Einsturz gebracht, ein Zeichen, daß bereits vor mehreren tausend Jahren Mauern zum Schutz von Ansiedlungen gebaut wurden und die prächtigen Stadtmauern von Babylon mit dem Ischtartor stellten damals alles andere in Schatten.
Grenzdurchgang am Limes
Bereits die Römer grenzten dann ihren Machtbereich in Mitteleuropa durch eine durchgängige Grenzbefestigung - den Limes - ab. Überwiegend  eine Befestigung aus Holzpfählen, oft noch mit Wall und Graben und Wachtürmen versehen. An den Straßen befanden sich Kontrollposten und meißt lagen in der Nähe römische Kastelle in denen die Legionäre stationiert waren.
Zum Schutz gegen kriegerische germanische Stämme errichtet, wurde die Grenzbefestigung aber dann Ende des 3.Jahrhunderts aufgegeben.


Die "Große Mauer"
Auch die chinesischen Kaiser schützten ihr Reich nach Norden gegen die Angriffe der Nomaden aus dem Norden durch die große chinesische Mauer ab, die in der Anfangszeit wohl überwiegend eine Wallanlage war, aber später zu einer imposanten Grenzbefestigung mit 6.250 Kilometern Länge ausgebaut wurde. Die Mauer ist 5 bis 8 meter breit und bis zu 16 meter hoch und hat zahlreiche Wachtürme und befestigte Tore.
Gegen die Mongolen unter Tschingis Chan half aber auch diese Mauer nichts.., das Chin-Reich wurde von ihnen im 13. Jahrhundert erobert.
Die "Große Mauer" ..., ein Teil des Weltkulturerbes, der heute noch - bzw. wieder - zahlreiche Touristen anlockt.


befestigter Herrenhof
Im frühen Mittelalter waren die Herrschersitze und oft auch die Ansiedlungen mit Palisadenzäunen und Wall und Graben geschützt. Ursprünglich meist als Holz- bzw. Fachwerkbauten errichtet, kam erst im achten bis neunten Jahrhundert die Massivbauweise auch für Profanbauten in Anwendung.
An den Palisadenzäunen gab es dann auch schon bewachte Tore und Zugbrücken, die den Eingang zur Ansiedlung schützten.



frühe Burganlage
 Im 10. Jahrhundert entstanden dann die ersten Burgen mit ihren massiven Mauern und Bauten, die meist von den jeweiligen Herrschern - Königen, Herzögen und Grafen - zum Schutz ihres Herrschaftsgebietes angelegt wurden.
Später hatten auch die Ritter, meist Lehnsträger der jeweiligen Herrscher ihre eigene Burg, zu der dann meist das umliegende Gebiet gehörte. Im späten Mittelalter ging ein Teil der Ritter zum Raubrittertum über und zahlreiche Burgen wurden von den Landesfürsten auch in unserem Gebiet zerstört.

MHL Stadtbefestigung
Im Mittelalter hatte sich eine weitere Kraft entwickelt..., die aufblühenden Städte. Oft noch den jeweiligen Landesfürsten unterstellt, erwarben sie mit dem Stadtrecht immer mehr Unabhängigkeit und die Reichsstädte - wie Mühlhausen - waren nur noch dem Kaiser unterstellt.
Zur Abwehr der zahlreichen Feinde wurden jetzt die Städte meistens durch eine Stadtmauer befestigt.
Auch Mühlhausen bekam Anfang des 13. Jahrhunderts die innere Stadtmauer und im 14. Jahrhundert die äußere Stadtmauer.


inneres und mittleres Frauentor
An der inneren Stadtmauer von Mühlhausen befanden sich 7 innere Tore, die jeweils noch durch ein mittleres Vortor geschützt wurden.
Als einziges ist noch das innere Frauentor (im Bild um 1800) erhalten, während Pfortentor, Burgtor, Görmartor, Erfurter Tor, Neupfortentor und Felchtaer Tor mit ihren Vortoren im 19. Jahrhundert abgebrochen wurden.



Stadtmauer am Lindenbühl
Die etwa 2,7 km lange innere Stadtmauer besaß neben den 14 Toren noch 38 Wehrtürme, von denen aber auch nur noch 7 vorhanden sind. Auch die Gräben und Wallanlagen, die früher die ganze Innenstadt ungaben sind bis auf den Hirschgraben und den Hohen Graben verschwunden und haben zum Teil schönen Grünanlagen platz gemacht. Im Norden und Westen waren den Wallanlagen noch Teiche vorgelagert, die auch der Fischaufzucht dienten. So der Burgteich, der Pfortenteich, der Petriteich und am Bastmarkt die Itschenteiche.

äußeres Erfurter Tor
Die 6,5 km lange äußere Stadtmauer schützte die fünf Vorstädte der Freien Reichsstadt und hatte an den Ausfallstraßen 10 äußere Tore, von denen nur noch das äußere Frauentor vorhanden ist.
Während die innere Stadtmauer zum großen Teil erhalten blieb, ist die äußere Stadtbefestigung bereits ab Ende des 18. Jahrhunderts inzwischen völlig verschwunden.



MHL und der Landgraben
Das Gebiet der Freien Reichsstadt Mühlhausen war im Mittelalter oft das Ziel von Überfällen des Feudaladels, besonders aus dem churfürstlichen Eichsfeld. Zum Schutz wurde deshalb um 1370 der 26 km lange mühlhäuser Landgraben angelegt, der mit seinen befestigten Wällen und Gräben nur an den Zugangsstraßen passierbar war.
Von den 8 Warten, welche die Straßen bewachten, ist nur noch die Lengefelder Warte vorhanden.


Mühlhausen um 1642
Der Merianstich von 1642 zeigt noch die gut befestigte Stadt mit ihrer Stadtmauer, aber im Dreißigjährigen Krieg bot dann auch die starke Befestigung keinen eigentliuchen Schutz gegen die großen Heere, welche die Stadt und besonders die umliegenden Dörfer immer mehr ausplünderten.
Im Siebenjährigen Krieg sollte die Stadt dann sogar von den Franzosen zur Festung ausgebaut werden. Ein Vorhaben, das aber nicht zu Ende geführt wurde.

Mühlhausen vor 1893 
Um 1900 waren dann bis auf das innere und äußere Frauentor alle Tore der ehemals Freien Reichsstadt verschwunden und erst später setzte dann eine teilweise denkmalspflegerische Erhaltung der alten Stadtbefestigung ein.






Westwall 1945
Stadtmauern waren dann nicht mehr gefragt, aber die neue Kriegsführung brachte auch neue Befestigungsanlagen.
Besonders in Frankreich waren an der Grenze zu Deutschland zahlreiche Festungen entstanden und die Maginotlinie am Oberrhein galt als unüberwindlich.
Als Gegenstück entstand auf deutscher Seite an der Grenze zu Frankreich der Westwall, eine Grenzbefestigung, die dann aber 1945 - wie der Atlantikwall - auch nicht ihren Zweck erfüllte, obwohl auch zahlreiche Mühlhäuser noch zur Verstärkung der Anlagen einberufen wurden.


Deutschland 1945
Nach dem Ende des 2.Weltkrieges war Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt, die dann allerdings bald in die gegensätzlichen Ost- und Westzonen zerfielen. An der Westgrenze der SBZ hatten die Sowjettruppen das Sagen, obwohl hier bereits eine deutsche Grenzpolizei bestand. Zwar war in Ausnahmefällen das passieren der Grenze noch möglich, aber immer öfters wurden bestimmte Abschnitte durch Stacheldraht unpassierbar gemacht.
Der Grenzkreis Mühlhausen war im Juli ´45 zur "Ostzone" gekommen, aber noch fuhren ja auch die Züge noch von Ost nach West und umgekehrt.


Flucht in den Westen
In der sowjetischen Besatzungszone kam es durch die Enteignungen im Zuge der Bodenreform und der Bildung der volkseigenen Betriebe auch im Kreis Mühlhausen zu ersten Fluchten ganzer Familien.
Auch nach der Bildung der DDR im Jahre 1949 kam es besonders bei der Zwangskollektivierung zu den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften immer wieder zu "Ausreisen", so daß dann ab 1957 die "Republikflucht" unter Strafe gestellt wurde.


Sperrzone Grenzgebiet
Das Grenzgebiet wurde ab 1952 zur Sperrzone erklärt, in die man nur mit Passierschein einreisen durfte. Wohnhäuser usw. in unmittelbarer Grenznähe wurden geräumt und später abgerissen und mehrere tausend "verdächtige Elemente" wurden ausgesiedelt.
1952 wurde auch die Bahnstrecke nach Treffurt, die teilweise durch die BRD führte, stillgelegt. Jetzt fuhr die "Vogteier Bimmelbahn" nur noch bis Wendehausen. Im Kreis Mühlhausen gehörten jetzt Diedorf, Katharinenberg, Schierschwende, Wendehausen und Faulungen zum Sperrgebiet.


Berlin 13.8.1961
Am 13.August 1961 dann völlig überraschend der Mauerbau in Berlin, der Westberlin vom übrigen DDR-Gebiet hermetisch abgrenzte und auch die "Staatsgrenze West" wurde durch weitere Anlagen "gesichert".
Zwei Monate vorher hatte Ulbricht noch erklärt, daß niemand eine Mauer bauen wollte, aber der Massenexodus und die dadurch entstandene Verschärfung der Lage, hatte wohl auch den "großen Bruder" beunruhigt, so daß der Mauerbau vom Oberkommando des Warschauer Paktes beschlossen wurde.
Während früher die Mauern zum Schutz vor äußeren Feinden dienten, entstand jetzt eine Mauer gegen das eigene Volk.
Über 200 "Grenzverletzer" bezahlten in den Folgejahren ihren Versuch die "Staatsgrenze West" zu überwinden, mit dem Leben.

"Staatsgrenze West"
Sowohl in Berlin, wie an der fast 1.400 km langen Grenze zur Bundesrepublik, wurden die Grenzanlagen immer weiter ausgebaut.
Elektrisch geladene Metallgitterzäune, Minenfelder bzw. Selbstschussanlagen, Stacheldraht und Stolperdrähte, sowie verschiedene Warnsysteme und 715 Wachtürme stellten ein fast unüberwindliches Hindernis dar, das allerdings offensichtlich gegen die eigene Bevölkerung gerichtet war. (.. einen größeren westlichen Militärschlag, der als Vorwand für den Bau der Mauer diente, hätten auch diese Anlagen nicht aufhalten können.)

SS-20-Atomraketen
Allerdings war der "Eiserne Vorhang" schon vor der Bildung der DDR ein brisantes Spannungsfeld zwischen Ost und West. Die "Befreiung der Ostzone" am "Tag X" geisterte in vielen westlichen Köpfen. Allerdings hatte selbst Kennedy zum Mauerbau geäußert ..: ".. es ist keine besonders angenehme Lösung, aber eine Mauer ist verdammt viel besser als ein Krieg .."
Und ein solcher stand die ganze Zeit als Bedrohung im Raum, besonders als Pershing- und SS-20-Raketen in West und Ost-Deutschland stationiert wurden.

9.11.1989 - die Mauer fällt ..
Mit Glasnost und Perestroika kam dann eine Lockerung des starren Systems im Osten..., die dann im Herbst 1989 auch in der DDR zur Wende und zum Sturz des SED-Regimes führte.
Am 8.11. trat das SED-Politbüro zurück und am 9.11. wurde so ganz nebenbei die Grenze geöffnet. Ganz Deutschland jubelte mit den Berlinern.
Am 13.11. erfolgte dann die Aufhebung der Sperrgebiete an der Westgrenze und zahlreiche Grenzübergänge wurden geschaffen.
Bei Katharinenberg rollte jetzt eine endlose Trabbischlange in Richtung Wanfried ... und komisch.., die meisten kamen wieder zurück.
Jetzt wurden die Worte von Willy Brandt verwirklicht, das ".. zusammen wächst, was zusammen gehört .."

Die Geschichte der Mauern zeigt uns .., daß es immer wieder mehr oder weniger große Verteidigungsanlagen gab ..., aber die waren eben zur Verteidigung nach Außen errichtet worden ..
Der Mauerbau vom 13. August 1961 hatte eine Anlage geschaffen, die nach innen - gegen das eigene Volk - gerichtet war ... und das war das besondere an ihr ..., eine menschenfeindliche, inhumane Einrichtung, die tausende Existenzen vernichtete und hunderte Menschenleben forderte.

Sonntag, 7. August 2011

93) .. unsere Nachbarn .., das Eichsfeld ..

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Das Eichsfeld ..., unsere Nachbarn im Nordwesten ..,

.. eigentlich ein altes thüringer Siedlungsgebiet, das nach der Zerschlagung des thüringer Königreiches im Jahre 532 erst zum sächsischen und dann überwiegend zum fränkischen Einflußbereich gehörte.

So entstanden im 8. bis 9. Jahrhundert im fränkisch-sächsischen Grenzbereich der Germaramark auch im Eichsfeld mehrere Orte mit der typisch fränkischen Endung -hausen.
Aus dieser Zeit stammen wohl auch die Gaubezeichnungen, wie Westergau, Leinegau, sowie der Gau Ohmfeld und die Mark Duderstadt, die zu Sachsen gehörte.
Im Jahre 897 wurde dann das Eichsfeld in einer Urkunde erstmals erwähnt.
Die Stammesherzöge und Grafen waren dem König lehnspflichtig, nach und nach erwarben aber die Herzogtümer und Grafschaften immer mehr Selbständigkeit. Auch die Kirche gewann immer mehr Einfluss und vegrößerte ihren Besitz.

Die sächsischen und salischen Könige setzten dann königliche Dienstleute - die Ministerialen - ein, welche die königlichen Bezitzungen - das Reichsgut - verwalteten. Auch Fürsten und die Kirche hatten dann in ihrem Herrschaftsbereich Dienstleute, die den Herrschaftsbereich verwalteten und schützten.
So entstand im Mittelalter neben dem hohen Adel das Rittertum.., der niedere Adel, dessen Lehen aber mit der Zeit auch erblich wurde.
Oft nannten sich die Adligen nach ihren Besitzungen, wie die Herren von Bodenstein, von Hanstein ... usw. Die "Geschlechter" hatten in den Pfalzstädten Mühlhausen und Heiligenstadt eigene Feudalhöfe; so in Mühlhausen auch die Herren von Bodenstein, von Worbis, von Immenrod, von Doppelstein, von Küllstadt u.a.

Bereits im 11. Jahrhundert werden die Herren von Bodenstein erwähnt, wahrscheinlich königliche Dienstleute, die auch in der Königspfalz Mühlhausen am Lindenbühl einen bedeutenden Feudalhof besaßen und im 13. Jahrhundert die Mühle am Entenbühl und das Dorf Salfeld an die Stadt verkauften.
1448 kam der Bodenstein in den Besitz der Herren von Wintzingerode, zu deren Besitz auch das gleichnamige Dorf am Fuße des Bodensteins gehörte.
Im Bauernkrieg wurde die Burg vom mühlhäuser Haufen belagert und Wintzingerode verwüstet.
1570 wurde Bartold von Wintzingerode, der sich zum evangelischen Glauben bekannte, in Mainz hingerichtet.

Die Herren von Gleichen und Tonna hatten im Mittelalter erhebliche Besitzungen im Eichsfeld. So auch die Burg Gleichenstein oberhalb der Kapelle Hagis, einer Wallfahrtskapelle auf dem Klüschen.
Im Jahre 1294 verkaufte Heinrich von Gleichenstein die im Eichsfeld gelegenen Besitzungen einschließlich der Burgen Gleichenstein, Scharfenstein und Birkenstein an den Kurfürsten von Mainz.
Der Gleichenstein war jetzt Sitz des gleichnamigen kurmainzischen Amtes, das vom hier ansässigen Amtmann verwaltet wurde.

  1. Schon bald nach der Zerstörung der mühlhäuser Reichsburg durch die Bürger sagten die Herren von Hagen und von Hanstein der Stadt die Fehde an und besonders die Hansteiner überfielen bis in das 15. Jahrhundert oft das mühlhäuser Gebiet. Die Stadt belagerte dann mit den verbündeten Städten und Fürsten mehrmals die Burg und verwüstete die umliegenden Dörfer.
    Aber nicht nur Mühlhausen und Nordhausen wurden von den Hansteinern öfters überfallen, auch im Eichsfeld gab es immer wieder kriegerische Auseinander-setzungen zwischen dem ansässigen Adel, unter denen zwar nicht die Burg, sondern besonders die umliegenden Dörfer litten.
  2. Im Dreißigjährigen Krieg verlor die Burg aber dann an Bedeutung und wurde dann ganz aufgegeben.  
Im Mittelalter entstanden auch im Eichsfeld mehrere Klöster, die oft vom hier herrschenden Adel angelegt wurden. So z.B. das Kloster Reifenstein, das in der Nähe der gleichnamigen Burg vom Grafen Ernst von Gleichenstein im Jahr 1162 gegründet wurde.
Mit den Mönchen kam auch ein gewisser Aufschwung ins Eichsfeld. Die Klöster erweiterten ihre Besitzungen und sicherten sich zahlreiche Rechte, wie das Betreiben von Mühlen usw.

Das Kloster Zella soll im 11.Jahrhundert von einem Ritter Tastan bzw. von Tastungen gegründet worden sein. Das Nonnenkloster der Benediktinerinnen erwarb im Reichsgutbezirk Mühlhausen erhebliche Besitzungen, so in Felchte, bei Popperode und die Dörfer Struth und Effelder.
In Mühlhausen wurde in der Holzstraße der Zellsche Hof ein wichtiger Stützpunkt des Klosters, in dem im Dreißigjährigen Krieg alle Kleinodien und Urkunden verwahrt wurden und leider dort dem Stadtbrand von 1649 zum Opfer fielen.

Auch das Kloster Beuren, das um 1200 von Conrad von Bodenstein gestiftet wurde, hatte einen Klosterhof in Mühlhausen, der am Untermarkt bereits 1250 erwähnt wurde. Im 13. Jahrhundert von den Grafen von Gleichenstein mit weiterem erheblichen Besitz ausgestattet, wurde das Nonnenkloster der Zisterzienserinnen im Bauernkrieg 1525 ausgeplündert und angebrannt.
1802 wurde das Kloster, wie fast alle anderen im Eichsfeld säkularisiert und aufgelöst.

Das Eichsfeld wurde ab 1022 nach und nach vom Erzbistum Mainz in Besitz genommen. Besonders der Erwerb der Besitzungen derer von Gleichen bzw. Gleichenstein im Jahre 1294 legte dann den Grundstock für das kurmainzische Gebiet im Norden Thüringens.
Vorrangig auf den Burgen wurden Adlige als Amtsleute eingesetzt, die das umliegende Gebiet verwalteten.
1139 wird ein Vogt Helwig von Heiligenstadt erwähnt, der im Auftrage des Bischofs die mainzer Besitzungen verwaltete.
Die Mark Duderstadt, die Otto II. im Jahre 974 dem Stift Quedlinburg übereignete, kam 1358 zum kurmainzischen Eichsafeld.
Immer wieder kam es aber mit dem hohen und niederen Adel auch im Eichsfeld zu kriegerischen Auseinandersetzungen.

Der Rusteberg war eine Königsburg in der Nähe von Heiligenstadt und kam anfang des 12. Jahrhunderts an das Erzbistum Mainz.
1130 wird der erste Vicedom als Verwalter des Eichsfeldes auf dem Rusteberg erwähnt. Das Vicedomamt bzw. die Statthalterei wurde von Mainz aus dem eichsfelder Adel besetzt und wechselte überwiegend alle drei Jahre. Außerdem gab es auf dem Rusteberg noch einen Burggrafen.
1540 wurde das Amt des Vicedoms bzw. Oberamtmanns des Eichsfeldes nach Heiligenstadt verlagert.
Im Dreißigjährigen Kriege schwer beschädigt, diente die Burg noch eine Weile als Gefängnis und verfiel dann völlig.


Die relative Selbständigkeit der Ritter im Eichsfeld trug dazu bei, daß sie nicht nur untereinander, sondern auch mit den Nachbargebieten oft in Fehde lagen. So legte dann die Freie Reichsstadt zum Schutz ihres Gebietes an der Grenze zum Eichsfeld um 1370 einen 26 km langen Grenzwall - den mühlhäuser Landgraben - an.
Das Dreistädtebündnis Mühlhausen - Erfurt - Nordhausen diente ebenfalls dem Schutz vor den zahlreichen Feinden und gemeinsam mit den Landesfürsten wurden mehrere Raubritterburgen in Thüringen zerstört.

Im Bauernkrieg zog dann 1525 der "Schwarze Haufen" von Mühlhausen ins Eichsfeld und zerstörte dort Klöster und Burgen. Danach löste sich das Bauernheer weitgehend auf und der Rest zog nach Frankenhausen, wo über 6.000 Bauern von den vereinten Fürstenheeren hingemetzelt wurden.



Auch im kurmainzischen Eichsfeld hatte die protestantische Bewegung Fuiß gefasst, wurde aber dann ab 1570 in der Gegenreformation durch die Jesuiten fast vollständig zurück gedrängt. Da die meisten angrenzenden Länder evangelisch geworden waren, blieb dann das Eichsfeld bis heute eine katholische Enklave in Mitteldeutschland.
Dadurch kam es dann im Dreißigjährigen Krieg auch hier besonders zu Übergriffen durch schwedische und andere protestatntische Truppen. Am Ende des Krieges, in dem auch die Pest noch zahlreiche Opfer forderte, war die Bevölkerung auf ein Viertel zurückgegangen und das Land weitgehend verwüstet.

1667 berichtete die mühlhäuser Chronik, daß in Absprache mit dem mainzer Kurfürsten die Grenze zum Eichsfeld am Landgraben "versteint" wurde und die Grenzsteine mit der Mühlhaue und dem mainzer Rad versehen wurden.
Obwohl landschaftlich reizvoll, blieb das Eichsfeld  "das Armenhaus Deutschlands" und viele wanderten aus oder zogen als Wanderarbeiter in die Fremde. Selbst Goethe schreibt in einem Reisebericht ".. sobald wir ins Eichsfeldische kamen, fanden sich auch gleich Bettelkinder ein .."
1766 herrschte dann ein solche Dürre, daß die Eichsfelder ihr Korn in den mühlhäuser Mühlen mahlen lassen mußten und im Hungerjahr 1777 berichtet die Chronik, daß "..die Eichsfelder auf den Straßen Hungers starben .." und über die Hälfte hinweggerafft wurde.

Heiligenstadt war im Mittelalter ebenfalls wie Mühlhausen Königspfalz und erhielt 1227 durch den Erzbischof von Mainz das Stadtrecht. Erst auf dem nahegelegenen Rusteberg und dann in der Stadt selbst, befand sich dann die kurmainzische Statthalterei für das gesamte Eichsfeld.
Besonders im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Stadt großen Schaden und ein großer Brand von 1739 zerstörte 405 Häuser und stürzte die Stadt erneut in Armut.

Duderstadt war bereits 929 urkundlich erwähnt worden und kam erst 1354 vom welfischen Sachsen an das Kurfürstentum Mainz.
Mitte des 16. Jahrhunderts gab es ernste Zerwürfnisse mit Mainz, weil ein großer Teil der Bürger dem "neuen Glauben anhingen."
Erst als 1626 durch die Jesuiten die Ausweisung aus der Stadt angedroht wurde, traten über tausend Bürger zum Katholizismus über.

1802 kam dann das Eichsfeld, ebenso wie die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, sowie Erfurt, als Ersatz für die linksrheinischen Gebiete laut dem von Napoleon diktierten Vertrag von Luneville an das Königreich Preußen.
Trotzdem blieb die alte Sozialordnung weitgehend erhalten. Der Adel und die Kirche blieben die größten Grundbesitzer und hatten die Verwaltung in der Hand, die Bürger waren im Handel und Gewerbe tätig und die Bauern blieben nach wie vor überwiegend vom Grundherren abhängig.
Die Religionsfreiheit rührte nicht an der überwiegend katholischen Grundeinstellung im Eichsfeld, so daß das Gebiet bis heute beim "alten Glauben" blieb.

1807 kam das Eichsfeld nach der Besetzung durch die Truppen Napoleons zum Königreich Westphalen, das vom König Jerom - einen Bruder Napoleons - in Kassel regiert wurde.
Heiligenstadt wurde Hauptstadt des Harzdepardements, zu dem auch Mühlhausen gehörte.
Mit dem "Code Napoleon" kam es zu weiteren rechtlichen Fortschritten, wie Gewerbefreiheit, Zivilehe usw., aber es kam auch immer wieder zu Übergriffen der französischen Besatzer.
1816 kam das Obereichsfeld mit den Landkreisen Heiligenstadt und Worbis endgültig zu Preußen und das Untereichsfeld mit Duderstadt zum Königreich Hannover. Einige Dörfer im Südwesten, wie Heyerode, Diedorf, Struth, Bickenriede, Zella und Hüpstedt kamen zum Landkreis Mühlhausen.

1845 schrieb Carl Duval in seinem Buch "Das Eichsfeld" ..
".. Der Hauptzug im Charakter des Eichsfelders ist sein Sinn für Religion, der hier und da an Bigotterie streift .. Die unteren Volksklassen leben theils aus Noth, theils aus Gewohnheit, sehr frugal ..." und er zeigt auf, daß viele Eichsfelder im Sommer als Wanderarbeiter in die Fremde ziehen, wo sie als fleißige  Leute gern gesehen werden. Im Winter kehren sie dann mit ihren Ersparnissen wieder zurück und beschäftigen sich überwiegend mit der Hausweberei.

Duval beschreibt auch mehrere wichtige Straßen die durch das Eichsfeld führten, wie die Straße von Berlin nach dem Rheinland und die Straße von Gotha nach Göttingen.
1867 wurde dann die Region mit der Eisenbahn Halle - Kassel über Leinefelde und Heiligenstadt an das neue Schienennetz angeschlossen. 1870 folgte die Eisenbahn von Gotha über Mühlhausen nach Leinefelde und bald folgten weitere Bahnen, wie die "Kanonenbahn", die Mühlhausen-Treffurter-Bahn, die Bahn nach Duderstadt sowie die OEK von Silberhausen nach Hüpstedt.

Auch um 1900 betrachtete sich das Eichsfeld immer noch als eine Einheit, obwohl es verschiedenen Ländern angehörte. So gehörte der Südteil jetzt zum Regierungsbezirk Erfurt in der preußischen Provinz Sachsen und der Nordteil zur Provinz Hannover, die seit 1866 ebenfalls zu Preußen gehörte.
Besonders die Religion schweißte die Eichsfelder zusammen und die Wallfahrten zum Klüschen Hagis oder zum Kerbschen Berge und die heiligenstädter Palmsonntagsprozession locken auch heute noch Tausende an.
Nach 1945 wieder eine neue Trennung, der Süden gehörte jetzt zum Osten und der Norden zum Westen Deutschlands und ab 1961 sollten die DDR- Grenzanlagen die Trennung endgültig machen.

Das tausendjährige Duderstadt gehörte jetzt zum Land Niedersachsen in der Bundesrepublik und die ehemalige Reichsstraße 247 war ebenso wie die Eisenbahn nach Leinefelde nicht mehr befahrbar.
Erst nach der Wende kamen dann die Eichsfelder aus dem Südteil wieder mit ihren Brüdern und Schwestern im Norden zusammen.


Heiligenstadt hatte ab 1958 durch das Eichsfeldprogramm der DDR-Regierung, ebenso wie Leinefelde, einen wirtschaftlichen Aufschwung genommen. Der VEB Solidor, die Baumwollspinnerei Leinefelde und das Zementwerk Deuna, hatten jetzt tausende Beschäftigte und es entstanden zahlreiche neue Wohngebiete.
Im katholisch geprägten Eichsfeld hatte zwar die CDU, zum Mißfallen der SED, die Nase vorn, war aber dann in der Nationalen Front sowieso auf den sozialistischen Kurs gleichgeschaltet.

Heute gehört das Eichsfeld zwar immer noch zu zwei Bundesländern .., dem Freistaat Thüringen und dem Land Niedersachsen, aber es begreift sich immer noch ... und auch immer mehr als ein Ganzes. Aus den Landkreisen Heiligenstadt und Worbis wurde 1994 der Eichsfeld-Kreis mit Heiligenstadt als Kreisstadt.

Theodor Storm, dessen Standbild am Ende der Wilhelmstraße in Heiligenstadt steht, hatte seinerzeit gesagt: "Das Ganze macht trotz aller Ärmlichkeit keinen üblen Eindruck .."
Na ja ..., die Ärmlichkeit ist jetzt doch weitgehend verschwunden und das Eichsfeld präsentiert als ein schöner Landstrich, mit schönen Städten und Dörfern, im Norden von Thüringen.

Nun wird zwar immer wieder eine weitere Gebietsreform für Thüringen ins Gespräch gebracht, bei der Einige sogar die Vereinigung des Eichsfeldkreises mit Mühlhausen anregten ..., aber Smiley meint, daß bis dahin wohl noch viel Wasser die Unstrut und die Leine herabfließen wird..
... Schaun mer mal ..

Montag, 1. August 2011

92) Mühlhausen und der Bergbau



Mühlhausen und der Bergbau ...??
Bergbau in unserer Region ..?? Also Smiley hat mal etwas nachgeforscht .. und ist im "Pflüger" von 1926 fündig geworden. Dort hatte der Heimathistoriker Bernhard Klett einen Beitrag über den Bergbau im Gebiet der ehemaligen freien Reichsstadt Mühlhausen i.Th. veröffentlicht, auf den sich auch der erste Teil dieses Posts bezieht.Straßenbezeichnungen, wie der Silbergrubenweg und der Torfgrubenweg weisen noch heute auf bergmännische Aktivitäten im Umfeld der Stadt hin.


Die Freie Reichsstadt hatte ja im Mittelalter die Münzgerechtigkeit, wobei das Silber fast ausschließlich aus den Silbergruben im Harz und aus dem Freiberger Raum kam.
1477 hatte der Rat der Stadt Kurt Kennewurf aus Creuzburg und Hermann Heiligenstadt aus Dörna die Erlaubnis erteilt, am Spielberg (dem heutigen Stadtberg) ein Silberbergwerk zu errichten und sich den Silberkauf und den Zehnten daran vorbehalten.
Das sächsische Beispiel (.. die Silbergruben um Freiberg hatten den Reichtum der Wettiner begründet ..) verlockte damals zahlreiche wohlhabende Bürger, eigene Silberguben zu errichten.


Ob allerdings am damaligen Spielberg Silber gefördert wurde, berichtet die Chronik dann nicht mehr und auch der Silbergrubenweg am Ende des Johannistales, sowie der Silbergrubenweg bei Bollstedt, deuten zwar auf frühere Bemühungen hin, aber ob hier jemals Silber gefunden wurde, wird nicht berichtet.
1550 berichtet die Chronik noch, daß ein Bergwerk am Bornberge begonnen wurde. Am Bornberg zwischen dem Seebacher- und Spittelgrund wurde damals nach Eisenerz gesucht, aber auch hier dürfte kein befriedigendes Ergebnis erzielt worden sein, obwohl vom Rat das nötige Holz für den Ausbau genehmigt wurde.
Dagegen wurden auch damals schon Eisenstein-Knollen in der Umgebung (Rieseninger Berg, Roter Berg und bei Peißel) gefunden.


Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde überwiegend noch mit Holz geheizt. Der Bezug von Brennholz war in der Holzordnung des Rates konkret geregelt und auch für das "Leseholz" gab es konkrete Festlegungen.
In der näheren Umgebung wurden mehrfach Vorkommen von Lettenkohle gefunden und auch ausgebeutet. Diese torfähnlichen Flöze mit einer Stärke von 30 - 40 cm lagen oft nur wenige Meter unter der Oberfläche. 1704 wurde in der Flur am Wendewehr ein "Kohlebergwerk" errichtet, in dem die Lettenflöze teilweise abgebaut wurden, aber die Gruben waren wohl dann "abgesoffen".
Auch bei Schachtarbeiten in und um Mühlhausen stößt man immer wieder mal auf Torfschichten, da aber ebenfalls immer nur eine geringe Stärke haben.

Da war der 1822 begonnene Torfabbau unterhalb des mühlhäuser Stadtwaldes vor der Grünen Pforte dann wohl doch ergiebiger. 1824 berichtet der Nutzer des "Tagebaues" der Gerbermeister Kleeberg, daß hier mit 5 Mann täglich bis zu 2.500 Braunkohlenkuchen geformt werden.1825 wurde in den städtischen Einrichtungen ein Vergleich der Heizkosten angestellt. Während bei gleicher Temperatur in einer Schulstube täglich für zwei Silbergroschen Holz benötigt wurde, brauchte man beim Heizen mit der Torf-"Kohle" für zweieinhalb Silbergroschen Brennmaterial. Die neue "Kohle" war also teurer als das Holz und brannte außerdem mit den alten Öfen mit viel Rauch und Asche ab. Der Betreiber Kleeberg bekam dann auch 1828 Absatzschwierigkeiten und 1831 wurde der Abbau eingestellt. Auch ein zweiter Versuch des Maurermeisters Ette, der die Torfgrube von 1844 bis 1846 gepachtet hatte, brachte zwar erneut einen größeren Abbau, bei dem bis zu zehn Arbeiter beschäftigt waren, aber es war und blieb ein Verlustgeschäft ..; das dann auch endgültig aufgegeben wurde.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann eine neue Bergbau-Ära in Nordthüringen..., der Kalibergbau.Mit den Kalischächten von Menteroda und Pöthen entstand ab 1905 ein wichtiger Industriezweig. Das Kalisalz wurde teilweise in über 1.000 meter Tiefe abgebaut. Die Kalischächte waren auch ein Grund für den Bau der Ebeleben-Keulaer-Eisenbahn, die 1901 in Betrieb genommen wurde. Damit war der Kalitransport über Ebeleben zur Strecke Erfurt - Nordhausen, die 1869 eröffnet worden war, gesichert.

Auch am westlichen Rande des Dün entstanden nördlich von Hüpstadt zwei neue Kalischächte, die ebenfalls den Bau einer Zweigbahn von Silberhausen nach Hüpstedt begründete. Von Hüpstedt führte dann ein Werkbahngleis zu den beiden Kalischächten, die 1912 in Betrieb genommen wurden.
Bereits 1911 wurde eine Pferdebahn zwischen Silberhausen und dem Schacht "Felsenfest" betrieben und 1913 nahm die Obereichsfelder-Kleinbahn (OEK) ihren Betrieb auf.
(Eine schon früher geplante Verbindung von der Ebeleber - Keulaer-Eisenbahn nach Silberhausen hatte sich bald zerschlagen)
1906 begannen nördlich von Hüpstedt Probebohrungen und 1909 begann die Abteufung der Schächte "Hüpstedt" und "Felsenfest". Die beiden Schächte waren aber nur wenige Jahre in Betrieb. Während 1912 = 295 Arbeiter hier beschäftigte waren, waren es 1920 = 361, aber 1924 nur noch 99. Beide Schachtablagen wurden dann 1924 stillgelegt. Die OEK fuhr aber noch bis 1947.

Die obige Karte zeigt das mühlhäuser Umland mit den wichtigsten alten und neueren Bergbauanlagen. ROT sind die erwähnten alten Anlagen vor 1900 gekennzeichnet. BLAU die im 20. Jahrhundert entstandenen, aber auch schon wieder verschwundenen Kalischächte und BRAUN die mehr oder weniger erfolgreichen Bohrungen nach Erdöl oder Erdgas.

So wurde schon in den zwanziger Jahren im oberen Flachstal nach Erdöl gebohrt, allerdings erfolglos und nur ein Betonsockel erinnerte noch an dieses Unternehmen.
In den fünfziger Jahren wurde in der Nähe von Hohenbergen nach Erdgas gebohrt und bei einer Explosion wurde damals die Anlage zerstört. Der Großbrand konnte nur mit Hilfe von sowjetischen Spezialisten gelöscht werden. Lange Zeit versorgten dann große Erdgasleitungen aus der Sowjetunion die DDR, aber die eigene Erdgasproduktion wurde trotzdem noch weiter genutzt.






Lange Zeit war auch der Kalibergbau ein wichtiger Wirtschaftszweig und die Schächte in Menteroda und Pöthen waren wichtige Export-Produzenten.
Die beiden Kalischächte waren durch kilometerlange Seilbahnen mit den Verladestationen verbunden, die den Transport vom Schacht zur Bahn absicherten.
 Mit der Wende und dem Ende der DDR kam aber auch für die volkseigenen Kalischächte das AUS und hunderte Bergarbeiter wurden arbeitslos.

Heute gibt es in Menteroda ein Bergbaumuseum, daß an die "alten" Zeiten erinnert, als hier noch die Fördertürme standen und die Körbe der Seilbahnen ihren Kreislauf vollführten.

Ein Bergmannsverein erinnert ebenso an die alten Bergwerke und die alten Traditionen, aber über die Kalihalden wächst bald neues Gras und in einigen Jahren gibt es dann wohl auch bei uns keine Bergleute mehr.
Na ja ..., Smiley meint, wenn es schon vor über fünfhundert Jahren mit dem Silberbergwerken nicht geklappt hat, hatte wenigstens im vorigen Jahrhundert das "weiße Gold" für einigen Wohlstand in der Region gesorgt...
... aber Bergwerke wird es wohl in nächster Zeit keine mehr im mühlhäuser Raum geben.