Smiley meint, daß der Stolz der Städte auf ihre "großen Söhne" eigentlich ziemlich unberechtigt ist, denn so richtig groß sind die meißten nicht in ihrer Heimatstadt, sondern meißt ganz wo anders geworden.
In der Röblingstraße Nr.5 erinnert eine Gedenktafel an einen bekannten Mühlhäuser, der hier geboren wurde.
Johann August Röbling wurde hier am 12. Juni 1806 als fünftes Kind des Tabakhändlers Christoph Röbling geboren.
Die Röblings wurden schon 1670 in Mühlhausen nachgewiesen und 1829 richtete ein Heinrich Wilhelm Röbling zwischen Ammern und Reiser eine neue Papiermühle ein.
Nach der Schulzeit in Mühlhausen ging der junge Röbling an die mathematische Lehranstalt in Erfurt und danach an die Bauakademie in Berlin, wo er den Tiefbau und Brückenbau studierte.
Stets den Neuerungen der Technik gegenüber aufgeschlossen, begeisterte ihn besonders der Brückenbau und als er auf einer Ferienreise in Bamberg eine Hängebrücke über die Regnitz sah, ließ ihn der Gedanke, eine noch größere Brücke selbst zu konstruieren, nicht mehr los.
Er beendete 1828 sein Studium in Berlin und kam 1830 nach Mühlhausen zurück.
Mühlhausen war zwar damals preußische Kreisstadt, aber immer noch die kleine Ackerbürgerstadt, in der sich die ersten Fabriken nur zögerlich entwickelten.
Vorherrschend waren immer noch die Ackerbürger, Händler und die kleinen Handwerksbetriebe.
1831 wanderte Johann August Röbling dann mit seinem Bruder Friedrich Karl und weiteren Mühlhäusern nach Amerika aus.
Sie waren nicht die einzigen Auswanderer.
1847 berichtete die Chronik: "Die Noth unter den Armen war im Winter groß .. es fehlte an Arbeit und Verdienst .."
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland veranlaßte damals viele zur Auswanderung in die "neue Welt".
1848 bot die mühlhäuser Agentur "von Hagens Sohn" Schiffsreisen nach Amerika an
Hamburg und Bremen waren damals dieTore zur Welt und viele fuhren von hier oft mit der ganzen Familie mit ihren letzten Ersparnissen in das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten".
Im Mühlhäuser Wochenblatt erschien 1848 folgende Anzeige der Familien Vockrodt und Koch: "Bei unserer Abreise nach St.Charles in Nordamerika sagen wir unseren Freunden und Bekannten noch ein herzliches Lebewohl.."
Laut Inserat des Schiffsagenten von Hagen erfolgte die Schiffsreise auf "... schönen, schnellsegelnden dreimastigen Seeschiffen, welche zum Transport von Passagieren gebaut und eingerichtet sind.."
Die Überfahrt nach New York kostete pro Person 29 bis 30 Taler.
Auch mit den schnellen Seglern dauerte die Überfahrt meißt mehrere Wochen und die Unterbringung im Zwischendeck war wohl alles andere als komfortabel.
Für manchen wurde aus dem Traum der großen Freiheit in der neuen Welt erst mal ein Albtraum und ein Auswanderer schrieb damals nach Hause
"... in New York habe ich die mehrsten Thränen meines Lebens geweint ..."
Andere .., wie die Gebrüder Röbling fassten bald Fuß und nutzten die neuen Möglichkeiten, die das aufstrebende Land bot.
In Pennsylvanien gründeten die Brüder Röblimg mit anderen Auswanderern aus Mühlhauen das Dorf Germania..., das spätere Saxonburg.
1936 heiratete Röbling die aus Mühlhausen stammende Johanna Herting, mit der er neun Kinder hatte.
Zuerst als Farmer tätig, ließ Röbling der Gedanke derErrichtung großer Hängebrücken nicht los und er begann 1841 mit der Fabrikation von Stahlseilen.
1844 projektierte und baute er seine erste große Kanalbrücke, den Allegheny-Aquadukt bei Pittsburg, wo diese Seile als Haltemittel eingesetzt wurden.
1845 dann die erste Hängebrücke über den Monnogahela , bei der Stahlseile von Pylonen die Brückenkonstruktion trugen.
Zwischendurch noch beim Bau von Eisenbahnstrecken tätig, war das große Ziel immer die Konstruktion und derBau von Hängebrücken.
1851 dann die Hängebrücke über den Niagara, die mit 250 meter Länge die Vereinigten Staaten mit Kanada verband.
1858 folgte die 310 meter lange Hängebrücke von Pittsburg.
1867 dann die nach ihm benannte Röblingbrücke von Cincinnati, die mit 322 meter Länge damals die längste Hängebrücke der Welt war.
In Trenton hatte Röbling eine Fabrik gebaut, in der die Drahtseilproduktion im großen Stil abgesichert wurde.
1865 begann er dann mit der Planung und dem Entwurf der Brooklyn Brücke in New York, die den Hudson mit 486 metern überspannen sollte.
Ein Vorhaben, das damals als unmöglich erschien.
1869 verunglückte Röbling bei Vermessungsarbeiten am Bau und starb 14 Tage später.
Der Bau der Brücke wurde dann von seinem Sohn und nach dessen Erkrankung von seiner Schwiegertochter fortgesetzt und 1883 fertiggestellt.
Nach dem Prinzip der röblingschen Drahtseilhängebrücken entstanden später noch zahlreiche größere Bücken in aller Welt, die inzwischen Mittelspannweiten von fast 2 km Länge und über 5 km Gesamtlänge erreichten.
Nach dem Prinzip der röblingschen Drahtseilhängebrücken entstanden später noch zahlreiche größere Bücken in aller Welt, die inzwischen Mittelspannweiten von fast 2 km Länge und über 5 km Gesamtlänge erreichten.
Die Deutsche Post gab 2006 zum 200.Geburtstag von J.A.Röblimg eine Sondermarke heraus, die sein größtes Werk, die Brooklyn Brücke in New York zeigt.
Auf dem Untermarkt wurde der große Sohn unserer Stadt durch eine Statue geehrt.
Hier eine alte Karte mit dem Lageplan des Ortes.
Jetzt sind die beiden Städte Mühlhausen und Saxonburg freundschaftlich miteinander verbunden und zur Kirmes 2010 nahm eine Delegation aus Saxonburg am Kirmesumzug teil.
Jetzt sind die beiden Städte Mühlhausen und Saxonburg freundschaftlich miteinander verbunden und zur Kirmes 2010 nahm eine Delegation aus Saxonburg am Kirmesumzug teil.
Nachfolgend einige Fotos vom Kirmesumzug 2010, wo die Kirmesgemeinde Viktoriastraße an den großen Brückenbauer und seine Zeit erinnert.
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