Samstag, 26. Dezember 2009

3) Mühlen in Mühlhausen

.
.


fränkische Siedlung im 8.Jh.
Mühlhausen
ist eine Gründung der Franken, die nach dem Sieg über das thüringer Königreich (531) die Wassermühle mit nach hier brachten.



















Mühlen in Mühlhausen
Die Wassermühle gab der Stadt nicht nur ihren Namen (wobei die Endung -hausen auf die fränkische Gründung hinweist) sondern begründete mit über 20 weiteren Mühlen auch den Wohlstand der ehemals Freien Reichsstadt.


Der vorliegende Beitrag soll diese Mühlen in kurzer Form vorstellen.









Unstrut

An der Unstrut - dem größten Fluss in Nordthüringen - lagen nördlich der Stadt die Papiermühle und die große und kleine Steinbrückenmühle.
















Papiermühle
Die Papiermühle war früher ein Harnischpoliermühle, flog 1630 als Pulvermühle in die Luft und war dann Krämpelmühle, Papiermühle und später Spinnmühle..









Steinbrückenmühlen
Die große Steinbrückenmühle bei der Ammerbrücke wurde schon im 14.Jahrhundert erwähnt, war lange Zeit Mahlmühle und später Schneidemühle.. Die kleine Steinbrückenmühle wurde im 17.Jh. gebaut und war noch in den fünfziger Jahren eine Feilenhauerei..



Wendewehr
Am Wendewehr zweigte der Mühlgraben von der Unstrut ab, an dem die Feldmühle an der Ecke Feldstraße/Naumannstraße, die Burgmühle, an der Klinge , die Kreuzmühle an der Ecke Kreuzgraben/Sondershäuser Straße und die Klingenmühle lagen. Der Mühlgraben wurde im Zuge der Neubauten im Wohngebiet Feldstraße verrohrt und verfüllt und heute fließt hier nur noch die Schwemmnotte vor der Kreuzmühle in das Reststück.

Feldmühle
Burgmühle




Kreuzmühle
Klingenmühle


















Brunnenhaus Popperode



















































































































Die Popperöder Quelle versorgte die gesammte Unterstadt mit Wasser. An ihrem Wasserlauf lagen allein 12 Mühlen.














































Schneidemühle
Am Popperöder Bach lagen westlich der Stadt folgende Mühlen. Schneidemühle, die dann Spinnfabrik war und wo heute das Schwanenteich-Restaurant ist; die Obermühle war lange Zeit Lohmühle und dann Krempelmühle, die Mittelmühle wurde auch nach dem Erbauer als Helmsdorfer Mühle bezeichnet, die Rote Löwenmühle war 1502 als erste Papiermühle der Stadt gebaut worden und war später auch Spinnmühle, die Kettenmühle stellte im Mittelalter Ketten her und wurde dann ebenfalls für die Textilfabrikation genutzt, die Pulvermühle lag an dem Seitenarm des Popperöder Baches, der dann durch die Wanfrieder Straße floss, die Weidenmühle wurde ebenfalls Anfang des 16.Jhs. erwähnt und war zuletzt Spinnfabrik und die Kugelleichsmühle wurde zuletzt von der Firma C.Schröter genutzt..



Obermühle
Mittelmühle
Rote Löwenmühle
Kettenmühle
Pulvermühle
Weidenmühle















































Kugelleichsmühle





































































































In der Stadt wurde der Popperöder Bach dann als Schwemmnotte bezeichnet; hier lag Hinter der Felchtaer Stube die Pfeffermühle, die dann ebenfalls von der Familie Lutterodt für die Textilfabrikation genutzt wurde, die Malzmühle am Entenbühl, die schon im 13.Jh. erwähnt wurde, die Meißnersmühle in der Meißnersgasse, sowie die Pfuhlbrückenmühle auf der Westseite des unteren Steinwegs, die 1689 abbrannte und durch die Hanfsackmühle ersetzt wurde.












Schwemmnotte



Malzmühle



Pfuhlbrückenmühle

















An der Breitsülze, die 1292 als künstlicher Wasserlauf in die Oberstadt geführt wurde, lagen die Blobachsmühle und die Antoniusmühle, die 1323 erstmals erwähnt wurden... Von hier zweigten dann die Straßenbäche der Innenstadt ab.
Breitsülze an der Dicken Linde

















Antoniusmühle





























Seit vielen Jahren sind auch weitere Mühlen im Stadtgebiet längst verschwunden; wie die Ziegelmühle an der Unstrut, die Rabinzmühle im Johannistal und die Lohmühle im Ölgraben und die einzige Windmühle auf dem Stadtberg, die 1832 gebaut und 1860 durch einen Sturm zerstört wurde, ist in den letzten Jahren als Wohnhaus ausgebaut worden..
Blobachsmühle














Übrigens -,
genaue Daten zu den ehemaligen Mühlen liegen nur wenige vor. So sagt die Ersterwähnung in der Stadtchronik meißt nichts über das eigentliche Gründungsjahr aus. Wichtiger war dem Chronisten, daß 1600 eine Frau in der Klingenmühle erschossen wurde und daß 1602 die Pulvermühle zwischen Ammern und der Stadt mit großem Knall in die Luft flog. 1635 hatte dann der Schneidemüller in der Popperöder Mühle drei fremde Krieger, welche die Mühle plündern wollten, mit einer Falltür erschlagen und die Pferde in der Stadt verkauft.
Schade daß es damals keine Bildzeitung gab! So mußte eben der Stadtchronist solche Begebenheiten festhalten.
Die erste Mühlhäuser Zeitung gab es dann erst 1776.




Fotos von G.Körber
2 historische Abbildungen,

1 Kommentar:

  1. Sehr schön gemacht. Respekt!
    Du kannst auch die Fotos in den Text reinsetzen, wie bei Word z.B.
    Ungefähr so wie bei dem Bittersüß-Blog: http://bittersuess-band.blogspot.com/

    Gruß
    Andreas

    AntwortenLöschen