Vom Krieger zum Soldaten ...
... also eigentlich ist ja Smiley mehr pazifistisch eingestellt, aber wenn man über die Geschichte der Stadt berichten will, gehört eben die Militärgeschichte auch dazu ...
.. leider ..
Das ging ja schon bei den Germanen, die unser Gebiet vor 500 besiedelten, los ...
Der Adel führte den Stamm an und die Freien bildeten die Hauptkraft des Heeres .. Gekämpft wurde um Land, um die Vorherrschaft und wie auch später immer wieder.., um die Ehre ..
.. und wer im Kampf starb, kam nach Walhalla .. (so wurde schon damals der Heldentod schmackhaft gemacht ..)
Als die Franken im Jahre 531 das Thüringer Königreich besiegt hatten, gründeten sie hier zahlreiche neue Siedlungen ... und so wahrscheinlich im 7. bis 8. Jahrhundert auch Mühlhausen.
Fränkische und sächsische Adlige übernahmen das Kommando
und in Mühlhausen entstand ein Königshof, der später zur Pfalzburg ausgebaut wurde.
Die königlichen Ministerialen hatten dann sowohl im Stadtgebiet, wie auch in ihrem Lehnsbesitz Feudalhöfe, die wahrscheinlich als feste Höfe auch dem Schutz des könglichen Reichsgutbezirkes dienten. Zuerst als königliches Lehen und später als vererbbares Eigentum, übten sie die Grundherrschaft aus und waren dafür mit ihren Untertanen dem König zur Heerfolge verpflichtet.
Sowohl die Herren, wie auch die Untertanen zogen dann in den Krieg, der damals zwischen den verschiedenen Herrschaften des öfteren ausgetragen wurde.
Während die Ritter zu Pferd und in Rüstung in den Kampf zogen, ging der gemeine Mann als Fußvolk in den Krieg.
Die Waffen hatte jeder selbst zu stellen, die Ritter Schwert und Lanze und das Fußvolk den Speer, die Axt und den Dolch.
Als freie Reichsstadt hatte Mühlhausen dann im 14. Jahrhundert ein eigenes Bürgerheer.
Zwei Kriegsmeister des Rates sorgten in Friedenszeiten für die Wehrbereitschaft und ein Stadthauptmann führte in Kriegszeiten die Krieger an.
Der frühere Hauptmannshof in der heutigen Hauptmannstraße erinnert noch an diese Zeit. Der frühere Pulverturm am Ende dieser Straße ist allerdings schon lange verschwunden.
Das Bürgerheer wurde in zwei Gruppen unterteilt. Vollbürger und vermögende Bauern stellten die Reiterei, die Zünfte, Hintersiedler und die übrige Landbevölkerung bildeten das Fußvolk.
Zu den regelmäßig durchgeführten Musterungen stellte sich die Reierei am Rathaus und am Blobach und das Fußvolk nach Zünften gegliedert an den Stellplätzen der vier Stadtviertel.
Die Vollbürger hatten ihr Pferd, das Schwert oder die Armbrust, sowie ihre Rüstung selbst zu stellen. Das Fußvolk brauchte nur Speer oder Streitaxt zu stellen.
Die "große Musterung" fand meißt vor der Stadt - am Wendewehr oder im Gehren - statt und der Auszug dorthin war ein besonderes Ereignis für alle Einwohner. Zuerst das "rote Fähnlein"der Bürgerreiterei, dann das "gelbe Fähnlein" der Bauernreiterei und dann das Fußvolk, getrennt nach Vierteln und Zünften und natürlich jede Gruppe mit ihrer Fahne und mit Trommlern und Pfeifern. (Die mühlhäuser Spielmannszüge haben also schon berühmte Vorläufer gehabt)
Nicht ganz so pompös ging es dann 1525 zu, als sich vor der Stadt im Gehren etwa 10.000 Krieger aus Nordthüringen und Hessen zum "Schwarzen Haufen" zusammen schlossen. Das Bauernheer zog ins Eichsfeld und stürmte dort Burgen und Klöster. Ein Rest zog mit Thomas Müntzer dann nach Frankenhausen, wo am Schlachtberg über 6.000 Aufständische von den fürstlichen Heeren hingemetzelt wurden.
Die Mühlhäuser mußten sich den Fürsten unterwerfen und hohe Kontributionen zahlen. Zahlreiche "Aufrührer" - darunter auch Müntzer und Pfeiffer - wurden hingerichtet.
Obwohl die Stadtbefestigung und die Verteidigungsbereitschaft am Anfang des 30-jährigen Krieges verbessert wurde, war die Stadt den verschiedenen großen Heeren fast schutzlos ausgeliefert und konnte sich oft nur durch hohe Schutzgeldzahlungen vor Plünderungen retten.
Landsknechtsheere zogen durch das Land und schnell war man durch das Kopfgeld zum Kriegsdienst angeworben. Das Bürgerheer der Stadt war aber unter diesen Umständen nur bedingt einsatzfähig und die Schutzbriefe der verschiedenen Fürsten, wurden oft von Freund und Feind nicht anerlannt.
Im 18. Jahrhundert dann wieder eine relativ ruhige Zeit, in der die Stadt dann neben den Bürgerschützen auch eigene Stadtsoldaten hatte.
Allerdings wurde damals im Jahre 1732 ein Teil der Stadtsoldaten bei den Bürgerunruhen verprügelt, so daß ein kaiserliches Exekutionsheer die Ordnung wieder herstellen mußte.
Im Siebenjährigen Krieg war die Stadt wieder ein Spielball der Herrscher. Als Reichsstadt an den Kaiser in Wien gebunden, rückten die "verbündeten" Franzosen in die Stadt ein und wollten sie 1761 zur Festung ausbauen. Besonders in den Vorstädten entstanden durch die neuen Schanzen und Gräben erhebliche Schäden.
Als die Franzosen abrückten, hatten die Bürger erst einmal viel Mühe, den alten Zustand wieder herzustellen.
Zu dieser Zeit begann allerdings dann auch die Einsicht zu reifen, daß die Befestigung keinen sicheren Schutz bot, so daß dann Ende des 18. Jahrhunderts auch die äußere Stadtmauer nicht mehr erhalten wurde.
1802 dann eine neue Zeit ...
1802 dann eine neue Zeit ...
Die bisherige Freie Reichsstadt ging an das Königreich Preußen. Die Stadtsoldaten mußten ihre Waffen abgeben und die Tuchlaube am Untermarkt wurde preußische Hauptwache.
Bald wurden auch die ersten jungen Mühlhäuser als preußische Soldaten eingezogen und der Untermarkt war jetzt der Exerzierplatz der preußischen Garnison.
Als die Truppen Napoleons 1806 das preußische Heer vernichtend geschlagen hatte, kam ein großer Teil Deutschlands unter seine Herrschaft und Mühlhausen zum Königreich Westphalen, das vom Bruder Napoleons regiert wurde.
Jetzt waren die jungen Männer zwischen 20 und 25 Jahren wehrpflichtig und wurden mit den Truppen Napoleons in ganz Europa eingesetzt.
1809 durfte dann auch die mühlhäuser Bürgerschützen-Compagnie wieder wirksam werden.
Die "Besatzungstruppen" waren 1806 nicht nur Franzosen, sondern oft auch deutsche Soldaten der Rheinbundstaaten.
Im Köngreich Westphalen waren es ja dann "Verbündete", die überwiegend in den Gasthöfen einquartiert wurden, aber immer wieder kamen größere Truppenverbände durch die Stadt. die hier Verpflegung und Unterkunft forderten.
So berichtete die Chronik zwischen 1806 und 1813 immer wieder von tausenden fremden Soldaten, die hier Staion machten.
Als dann 1813 mit den Befreiungskriegen die französische Fremdherrschaft zu Ende ging, kamen dann Preußen, Schweden und Russen durch die Stadt, denen sich zahlreiche junge Mühlhäuser anschlossen.
Im Köngreich Westphalen waren es ja dann "Verbündete", die überwiegend in den Gasthöfen einquartiert wurden, aber immer wieder kamen größere Truppenverbände durch die Stadt. die hier Verpflegung und Unterkunft forderten.
So berichtete die Chronik zwischen 1806 und 1813 immer wieder von tausenden fremden Soldaten, die hier Staion machten.
Als dann 1813 mit den Befreiungskriegen die französische Fremdherrschaft zu Ende ging, kamen dann Preußen, Schweden und Russen durch die Stadt, denen sich zahlreiche junge Mühlhäuser anschlossen.
Nach der Schlacht bei Leipzig kamen aber auch viele Verwundete und an Typhus erkrankte Soldaten hier an, so daß mehrere Notlazarette eingerichtet werden mußten. Zahlreiche russische Soldaten starben im Weißen Haus und wurden am Rande des Stadtwaldes begraben.
Mühlhausen war jetzt wieder preußisch und wurde Garnisonsstadt.
1815 - 17 lagen hier mehrere preußische Infanterieregimenter und 1817 zog das 8. Dragonerregiment in die Stadt ein. Als 8. Kürassierregiment blieb die berittene Truppe bis 1849 in der Stadt.
Die Truppen dienten damals nicht nur zum Schutz nach außen, sondern auch zum "Schutz" der "inneren Ordnung". So wurden 1843 bei Bürgerunruhen 50 Kürassiere zur Herstellung der Ordnung in der Stadt eingesetzt.
1830 war für die Kürassiere die Reithallte am Blobach gebaut worden. Die Pferdeställe befanden sich seit 1822 auf dem heutigen Feuerwehrgelände am Bastmarkt.
1830 war für die Kürassiere die Reithallte am Blobach gebaut worden. Die Pferdeställe befanden sich seit 1822 auf dem heutigen Feuerwehrgelände am Bastmarkt.
Einquartiert waren die Offiziere und Soldaten in Privatquartieren bzw. in Gasthäusern.
1845 wurde dann das Zeughaus auf der Westseite des Blobachs gebaut. wo Waffen, Munition und Uniformen eingelagert wurden.
1845 wurde dann das Zeughaus auf der Westseite des Blobachs gebaut. wo Waffen, Munition und Uniformen eingelagert wurden.
1850 kam das 6.Ulanenregiment nach Mühlhausen, das hier bis 1894 stationiert war.
1870/71 wurden die Ulanen und das mühlhäuser Landwehrbataillon dann im deutsch-französischen Krieg in Frankreich eingesetzt. Einige Monate vorher war die Eisenbahn zwischen Gotha und Mühlhausen eröffnet worden, so daß die Truppen jetzt noch schneller als bisher an die Front kamen.
1870/71 wurden die Ulanen und das mühlhäuser Landwehrbataillon dann im deutsch-französischen Krieg in Frankreich eingesetzt. Einige Monate vorher war die Eisenbahn zwischen Gotha und Mühlhausen eröffnet worden, so daß die Truppen jetzt noch schneller als bisher an die Front kamen.
Im Oktober 1870 wurden dann die ersten 74 Verwundeten am Stadtberg und am Schützenberg untergebracht, denen bald mehrere hundert folgten. Aber auch französische Kriegsgefangene kamen hier an, im Ganzen über 1.400 Mann, die in den Pferdeställen und der Reithalle der Ulanen untergebracht wurden.
Für die im Kriege gefallenen Ulanen wurde dann 1874 in der Divi Blasi-Kirche eine Gedenktafel angebracht.
Neben den hier stationierten Kürassieren und Ulanen gab es auch noch die Soldaten der Landwehr. Hier wurden in Kriegszeiten die Männer von 26 bis 40 Jahren zeitweise eingezogen.
Neben den hier stationierten Kürassieren und Ulanen gab es auch noch die Soldaten der Landwehr. Hier wurden in Kriegszeiten die Männer von 26 bis 40 Jahren zeitweise eingezogen.
Auch die mühlhäuser Landwehrsoldaten wurden in den Kriegen von 1866 und 1870/71 eingesetzt.
Auch 1890 wurden noch einmal 50 Ulanen zur Auflösung einer sozialdemokratischen Veranstaltung in Weymars Felsenkeller eingesetzt. Sie gingen mit gezogenem Säbel gegen die Teilnehmer vor und es gab mehrere Verletzte.
1883 wurde dann in den neuen Anlagen an der Burg das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1879/71 feierlich eingeweiht.
Heldengedenkfeiern, wie der Tag von Sedan, bestimmten das öffentliche Leben.
Der preußische Geist war zum Leitbild des Bürgers geworden. Nur wer gedient hatte, war ein rechter Deutscher und der Heldentod für Kaiser und Reich war das Höchste.
(.. die vielen Verwundeten und die Familien der Gefallenen sahen das zwar oft anders ...)
Jedenfalls war der deutsche Soldat jetzt etwas ehrenvolles ... und wenn in einem Zeitungsinserat eine Frau Generalmajor .... ein Dienstmädchen suchte
oder ein Gutsbesitzer nur einen "gedienten" Leibkutscher einstellen wollte, dann entsprach das ganz dem Zug der Zeit.
oder ein Gutsbesitzer nur einen "gedienten" Leibkutscher einstellen wollte, dann entsprach das ganz dem Zug der Zeit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen