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.. der 13. August ...
.,, Smiley meint zwar, daß zu diesem Thema in diesen Tagen, zu fünfzig Jahren Mauerbau, ausreichend in Presse und Funk berichtet wird ...., trotzdem lockt das Thema auch mal zu einem geschichtlichen Rückblick zur Geschichte des Mauerbaues die ja bis in biblische Zeiten reicht.
Babylon Ischtartor |
Grenzdurchgang am Limes |
Zum Schutz gegen kriegerische germanische Stämme errichtet, wurde die Grenzbefestigung aber dann Ende des 3.Jahrhunderts aufgegeben.
Die "Große Mauer" |
Gegen die Mongolen unter Tschingis Chan half aber auch diese Mauer nichts.., das Chin-Reich wurde von ihnen im 13. Jahrhundert erobert.
Die "Große Mauer" ..., ein Teil des Weltkulturerbes, der heute noch - bzw. wieder - zahlreiche Touristen anlockt.
befestigter Herrenhof |
An den Palisadenzäunen gab es dann auch schon bewachte Tore und Zugbrücken, die den Eingang zur Ansiedlung schützten.
frühe Burganlage |
Später hatten auch die Ritter, meist Lehnsträger der jeweiligen Herrscher ihre eigene Burg, zu der dann meist das umliegende Gebiet gehörte. Im späten Mittelalter ging ein Teil der Ritter zum Raubrittertum über und zahlreiche Burgen wurden von den Landesfürsten auch in unserem Gebiet zerstört.
MHL Stadtbefestigung |
Zur Abwehr der zahlreichen Feinde wurden jetzt die Städte meistens durch eine Stadtmauer befestigt.
Auch Mühlhausen bekam Anfang des 13. Jahrhunderts die innere Stadtmauer und im 14. Jahrhundert die äußere Stadtmauer.
inneres und mittleres Frauentor |
Als einziges ist noch das innere Frauentor (im Bild um 1800) erhalten, während Pfortentor, Burgtor, Görmartor, Erfurter Tor, Neupfortentor und Felchtaer Tor mit ihren Vortoren im 19. Jahrhundert abgebrochen wurden.
Stadtmauer am Lindenbühl |
äußeres Erfurter Tor |
Während die innere Stadtmauer zum großen Teil erhalten blieb, ist die äußere Stadtbefestigung bereits ab Ende des 18. Jahrhunderts inzwischen völlig verschwunden.
MHL und der Landgraben |
Von den 8 Warten, welche die Straßen bewachten, ist nur noch die Lengefelder Warte vorhanden.
Mühlhausen um 1642 |
Im Siebenjährigen Krieg sollte die Stadt dann sogar von den Franzosen zur Festung ausgebaut werden. Ein Vorhaben, das aber nicht zu Ende geführt wurde.
Mühlhausen vor 1893 |
Westwall 1945 |
Besonders in Frankreich waren an der Grenze zu Deutschland zahlreiche Festungen entstanden und die Maginotlinie am Oberrhein galt als unüberwindlich.
Als Gegenstück entstand auf deutscher Seite an der Grenze zu Frankreich der Westwall, eine Grenzbefestigung, die dann aber 1945 - wie der Atlantikwall - auch nicht ihren Zweck erfüllte, obwohl auch zahlreiche Mühlhäuser noch zur Verstärkung der Anlagen einberufen wurden.
Deutschland 1945 |
Der Grenzkreis Mühlhausen war im Juli ´45 zur "Ostzone" gekommen, aber noch fuhren ja auch die Züge noch von Ost nach West und umgekehrt.
Flucht in den Westen |
Auch nach der Bildung der DDR im Jahre 1949 kam es besonders bei der Zwangskollektivierung zu den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften immer wieder zu "Ausreisen", so daß dann ab 1957 die "Republikflucht" unter Strafe gestellt wurde.
Sperrzone Grenzgebiet |
1952 wurde auch die Bahnstrecke nach Treffurt, die teilweise durch die BRD führte, stillgelegt. Jetzt fuhr die "Vogteier Bimmelbahn" nur noch bis Wendehausen. Im Kreis Mühlhausen gehörten jetzt Diedorf, Katharinenberg, Schierschwende, Wendehausen und Faulungen zum Sperrgebiet.
Berlin 13.8.1961 |
Zwei Monate vorher hatte Ulbricht noch erklärt, daß niemand eine Mauer bauen wollte, aber der Massenexodus und die dadurch entstandene Verschärfung der Lage, hatte wohl auch den "großen Bruder" beunruhigt, so daß der Mauerbau vom Oberkommando des Warschauer Paktes beschlossen wurde.
Während früher die Mauern zum Schutz vor äußeren Feinden dienten, entstand jetzt eine Mauer gegen das eigene Volk.
Über 200 "Grenzverletzer" bezahlten in den Folgejahren ihren Versuch die "Staatsgrenze West" zu überwinden, mit dem Leben.
"Staatsgrenze West" |
Elektrisch geladene Metallgitterzäune, Minenfelder bzw. Selbstschussanlagen, Stacheldraht und Stolperdrähte, sowie verschiedene Warnsysteme und 715 Wachtürme stellten ein fast unüberwindliches Hindernis dar, das allerdings offensichtlich gegen die eigene Bevölkerung gerichtet war. (.. einen größeren westlichen Militärschlag, der als Vorwand für den Bau der Mauer diente, hätten auch diese Anlagen nicht aufhalten können.)
SS-20-Atomraketen |
Und ein solcher stand die ganze Zeit als Bedrohung im Raum, besonders als Pershing- und SS-20-Raketen in West und Ost-Deutschland stationiert wurden.
9.11.1989 - die Mauer fällt .. |
Am 8.11. trat das SED-Politbüro zurück und am 9.11. wurde so ganz nebenbei die Grenze geöffnet. Ganz Deutschland jubelte mit den Berlinern.
Am 13.11. erfolgte dann die Aufhebung der Sperrgebiete an der Westgrenze und zahlreiche Grenzübergänge wurden geschaffen.
Bei Katharinenberg rollte jetzt eine endlose Trabbischlange in Richtung Wanfried ... und komisch.., die meisten kamen wieder zurück.
Jetzt wurden die Worte von Willy Brandt verwirklicht, das ".. zusammen wächst, was zusammen gehört .."
Die Geschichte der Mauern zeigt uns .., daß es immer wieder mehr oder weniger große Verteidigungsanlagen gab ..., aber die waren eben zur Verteidigung nach Außen errichtet worden ..
Der Mauerbau vom 13. August 1961 hatte eine Anlage geschaffen, die nach innen - gegen das eigene Volk - gerichtet war ... und das war das besondere an ihr ..., eine menschenfeindliche, inhumane Einrichtung, die tausende Existenzen vernichtete und hunderte Menschenleben forderte.
1986 gab die Deutsche Post der DDR eine Briefmarke " .. 25 Jahre Antifaschistischer Schutzwall .." heraus .. statt Blumen auf den Gräbern gab es auf diesem Motiv Blumen für die Grenzsoldaten, die auf "Friedenswacht" standen ..
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