Freitag, 15. Januar 2010

6) Die HO in Mühlhausen



Der Volkseigene Einzelhandelsbetrieb - HO - Mühlhausen Thomas-Müntzer-Stadt

- in dem ich über 30 Jahre beschäftigt war - gehört nun auch schon der Geschichte an.
Ein kurzer Blick auf diese Zeit zeigt, daß sich auch sonst einiges geändert hat.







erster Freier Laden (HO) in MHL - 1949 -
Der erste Freie Laden in Mühlhausen wurde 1949 im früheren Kaufhaus Reinhold und Pabst eröffnet. Hier wurden bewirtschaftete und seltene Waren (Bückware) zu erhöhten Preisen verkauft. Im gleichen Jahr entstand die erste Freie Gaststätte im Central-Palast-Cafe. Zwei Jahre später gab es schon 48 HO-Verkaufsstellen und mehere HO-Gaststätten. Erst 1958 fielen in der DDR die Lebensmittelkarten weg und es galt jetzt überall der staatlich festgelegte EVP.Die bisherigen HO-Einzelbetriebe Lebensmittel, Industriewaren und Gaststätten wurden zum HO-Kreisbetrieb zusammen gefasst, der 1959 dann seine Verwaltung am Wilhelm-Pieck-Platz hatte.


HO-Verwaltung - W.Pieck-Platz 11













HO-Kiosk - W.Pieck-Platz - 1950

HO-Lebensmittel-Vst Steinweg um 1958

HO-Kollektiv Vst Linsenstraße um 1965

HO-Vst 160 Linsenstraße um 1965

HO-Fisch-Vst Klostertsraße

HO-Kaufhalle Forstberg um 1972

Steinweg um 1965

HO-Vst Rundfunk-Fernsehen W.Pieck-Platz - 1965

HO-Autohaus Lentzeplatz um 1963

HO-Kosmetik-Vst - B.d.Marienkirche um 1963

HO-Modesalon W.Pieck-Platz um 1980

erste "Freie Gaststätte" im CC um 1950

HO-Thuringiahaus um 1960

HO-Hotel "Grüne Linde" um 1970
HO-Terrassencafé Schwanenteich um 1968


HO-Hotel "Stadt Mühlhausen" um 1970

HO-BKV 1981

1989 - 40 Jahre HO Mühlhausen



1980 hatte der Betrieb 175 Verkaufsstellen und Gaststätten und etwa 1200 Mitarbeiter. Im BKV wurden die sozial-politischen Maßnahmen des Betriebes jährlich festgelegt, wie z.B die Durchführung der Ökuleis, der Betriebssportfeste, die Zuschüsse zu den Ferieneinrichtungen oder zum HO-Klubhaus, wo es für die Mitarbeiter ein Mittagessen für 70 Pfennig gab.

Bald nach dem vierzigjährigen Betriebsjubiläum der HO kam das Ende der DDR und damit auch das Ende des volkseigenen Einzelhandels. Jetzt hatte die Treuhand das Sagen und neben den bisherigen HO-Objekten verschwanden auch so Begriffe wie MMM, BfN, WAO. WuT und viele andere, die heute schon fast keiner mehr kennt.

Übrigens -.
der schon etwas ältere Witz über den Handel in der DDR, ist zwar etwas übertrieben, zeigte aber auf, wo die ewige Schwäche der "Immer besseren Versorgung der Bevölkerung" lag.
--- Kommt ein Kunde ins Magnet-Kaufhaus, Erdgeschoss: ... "Haben Sie keine Hosen ??"
Antwortet die Verkäuferin "... keine Hosen gibts in der ersten Etage, wir haben hier keine Schuhe ...!" :-)

Alle Rechte vorbehalten - Günter Körber

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